Meine Tochter Dascha hatte sich schon lange ein Reitpferd gewünscht, doch diesen Traum konnten wir ihr nicht erfüllen. Ihre Liebe zu Tieren blieb allerdings ungebrochen, so dass wir 2006 zum Tierheim Hoyerswerda fuhren, um ihr einen treuen Freund auszusuchen. Ihre Wahl fiel auf ein schnuckeliges Kaninchen. Alles schien so einfach zu sein... Doch dann holte uns die bittere Wahrheit ein: Um ein Tier abzunehmen, muss man einen Ausweis vorlegen! Doch Ausweise haben wir dank der Nazibehörden in Sachsen nicht mehr. Damit war der Traum vom kleinen flauschigen Freund von Darja gestorben. Es flossen bittere Tränen... Es war ein nächster kleiner Sieg über unsere Familie, der den Beamten wohl Freude brachte. Die Kindertränen kratzen nicht am Gewissen der Beamten... Das Schicksal entschied aber anders. Wenige Tage darauf liefen uns ausgesetzte Kätzchenjungen zu, insgesamt 5 – für jeden von uns ein Kätzchen. Es war Gotteszeichen. Wir, als Heimatlose, wissen selbst, wie schwierig es ist, ohne Dach über dem Kopf und ohne Nächstenliebe zu leben. Deshalb nahmen wir sie liebevoll bei uns auf... 25 Fotos Unser Traumhaus, Marke: „Deutsche Wertarbeit", brachte Beschäftigung und Kummer ohne Ende in unser Leben. Es wäre ja noch halb so schlimm gewesen... Aber unser Aufenthalt in Deutschland war schon immer kein Zuckerschlecken. Doch seit dem Umzug 2005 nach Sachsen verwandelte sich unser Leben immer mehr in die „Hölle auf Erden“. Die Offensive der Nazis in Sachsen gegen uns, Ausländer, ist die reinste Schikane. Angefangen hatte alles mit häufigen Behördenbriefen und -besuchen. Aber in den letzten Jahren ist es zu einem richtigen Brief-Bombardement geworden. Inzwischen bekommen wir bis zu 12 Behördenschreiben am Tag, die alle befristet und stets mit einer Drohung versehen sind: "Bei Nichteinhaltung, Nichterfüllung, bei Verweigerung... Erwartet Sie eine Geldstrafe, der Gerichtsvollzieher, eine Hausdurchsuchung..." Und es ist natürlich kein Wunder, dass uns unter diesen Umständen die Lust sowie die Zeit für das Haus und Grundstück fehlte. Vielmehr leiden aber dadurch unsere minderjährigen Kinder. Denn inzwischen haben wir kaum Zeit, um die Toilette aufzusuchen... Kurz gesagt: Die Nachfolger von Dr. Tod (Aribert Heim), die Nazis von heute, beherrschen ihr blutiges Handwerk... 20 Fotos Mein Sohn Rod wurde im Alter von 5 Jahren mit Ach und Krach eingeschult. Zu dem Zeitpunkt war er nämlich bereits in der Lage, 3-stellige Zahlen im Kopf zu addieren und zu subtrahieren. Er beherrschte 2 Sprachen, Russisch und Deutsch, soweit, dass er in beiden Sprachen fließend lesen und schreiben konnte... Aus diesen Gründen übersprang er anschließend auch die 2te Klasse. Es resultierte darin, dass er mit 17 Jahren das 13-jährige Abitur an der Goethe-Schule in Flensburg absolvierte. Als der Jahrgang die Studienfahrt antrat, wurden wir Eltern auf dem Bahnsteig von der Schuldirektorin angesprochen. Sie klopfte mir auf die Schulter und sagte: "Ich habe gerade eben erfahren, dass Rod erst 17 ist. Alle Achtung, das ist toll."... Begabtenförderung stelle ich mir aber anders vor... Bei der Abiturzeugnisverleihung wurden von der Schuldirektion alle möglichen Geschichten aus dem Schulleben dieses Abiturjahrganges erwähnt. Auch die weniger rühmende Tatsache, dass eine Schülerin insgesamt 4 Mal sitzengeblieben war. Aber die glorreiche Tatsache, dass sich zwischen den Abiturienten ein Junge befand, der mit seinen 17 Jahren mit Abstand der jüngste war, fiel "zufällig" hinter den Tisch. Schließlich sollen Ausländer keinen Schatten auf die Einheimischen werfen. 12 Fotos |
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